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Brettspielreview: König Artus und die Ritter der Tafelrunde (1988)

Neben dem Pendragon-Rollenspiel gibt es noch einen Vielzahl von Brett- und Kartenspielen, die sich die Ritter der Tafelrunde zum  Thema genommen haben. Wir werden auf dem Blog auch einige Reviews zu den Spielen veröffentlichen, die wir für gelungen genug halten, um sie einem Pendragon-Fan vorzustellen.

Sollte man keine Zeit haben, die gesamte Pendragon-Kampagne durchzuspielen, aber dennoch an einem Abend tief in die Geschichte um König Artus einzutauchen, empfiehlt sich ein Blick auf das Brettspiel von Julian Musgrave aus dem Jahr 1988 für bis zu 6 Spielern aus dem inzwischen nicht mehr existierenden Laurin-Verlag. Derzeit ist es out-of-print, kann aber immer wieder bei Ebay für kleines Geld ersteigert werden. Achtung: Dies ist nicht das „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“-Spiel von Alea aus dem Jahr 2011.

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Als Ritter der Tafelrunde zieht man im königlichen Auftrag von Abenteuer zu Abenteuer, misst sich im Turnier, begibt sich auf die Suche nach dem Drachenbanner von Pendragon und ringt um Ruhm, Ehre und den Thron von Britannien. König Artus besteht aus zwei kompletten Spielen, die sich zusätzlich kombinieren lassen. Im Questen-Spiel erlebt man Abenteuer, sammelt Gefolgsleute, Lehnsgüter und Vermögen und steigt vom Baron zum Mitglied der Tafelrunde auf. Im Bürgerkrieg-Spiel entbrennt dann der Streit um die Thronfolge und die Armeen erheben sich. Das Spiel bietet zudem flexible Regelvarianten für alle Schwierigkeitsgrade und Ansprüche – für das Spiel zu zweit, in der Gruppe und sogar als Solospiel!

Questenspiel

Zunächst können die Spieler entscheiden, ob sie einen der vorgefertigten Ritter (Lancelot, Gawain, Mordred…) spielen oder sich lieber selber einen erstellen wollen. Dazu werden ähnlich wie bei einem klassischen Rollenspiel Werte für Angriff, Tatkraft, Ehre, Religion und Konstitution ausgewürfelt und auf einen Charakterbogen notiert, dann noch ein Name, die Religionszugehörigkeit (christlich oder druidisch) und die Ausrüstung (in Form von Countern) gewählt und auf geht es.

Zunächst zieht man ein Anfangslehen und einige Queste- bzw. Ereigniskarten und stellt seine Spielfigur auf das Camelot-Feld. Dann beginnt das Jahr, das aus 5 Queste- und 3 Hofrunden besteht. Innerhalb der Questerunden sollte es dem Ritter gelingen, an den Ort seiner Queste zu gelangen und sie zu erfüllen. Damit gewinnt er nicht nur Ehre, Gold, Ausrüstung, bessere Fertigkeiten und Gefolgsleute, sondern kann auch die Schätze Britanniens (Excalibur, Speer des Longinius, Drachenbanner usw.) an sich bringen. Alternativ kann er aber auch sein Lehen aufsuchen, auf einem Markt handeln oder Zufallsbegegnungen erleben. Ereigniskarten, die man für sich oder gegen andere spielen kann, bringen zusätzliche Würze ins Spiel. Insbesondere muss ein Ritter im Auge behalten, wo sich der Hof des Königs im nächsten Jahr befindet, damit er ihn bis zum Ende der Questerunden erreicht, da er nur dort die drei Hofrunden erleben kann.

Diese bestehen aus

  1. Die Audienz – hier steigen die Ritter im Rang, erhalten neue Lehen und können die Abgaben der bereits erhaltenen Lehen einstreichen.
  2. Das Turnier – hier ist es möglich durch einen Gewinn weitere Ehre und Goldstücke einzuheimsen. Die Regeln sind etwas ausgefeilter als die normalen Kampfregeln.
  3. Die Tafelrunde – hier kann man Ereigniskarten einsetzen und neue bekommen

Wenn die Hofrunden beendet sind, ist das Jahr vorbei und die Questenrunde beginnt von vorne.

Wird nur das Questenspiel durchgeführt, wird nun derjenige Spieler zum Sieger erklärt, der die Fähigkeiten seines Ritters am Ende des Jahres 540 am besten gesteigert hat.

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Bürgerkriegsspiel

Will man das Bürgerkriegsspiel mit einbeziehen (und die gesteigerte Spielzeit in Kauf nehmen), so wird ab dem Jahre 537 jedes Jahr gewürfelt, ob es zum Ausbruch eines Bürgerkriegs kommt. In diesem Mini-Cosim gilt es nun, Gefolgsleute um sich zu versammeln, seine Lehen zu verteidigen und die Armeen der anderen Ritter zu bekämpfen. Mit den alternativen Regeln bekommen einige Stätten und Britanniens Schätze Siegespunkte angerechnet, so dass ein deutlich strategischeres Spiel zustande kommt.
Der Sieger dieses Krieges wird zum rechtmäßigen Nachfolger König Artus gekrönt und gewinnt das Spiel.

Fazit
Ein gelungenes Brettspiel, bei dem einem erfolgreichen Ritter allerdings auch das Würfelglück hold sein muss. Insbesondere die Kämpfe im Questenspiel können sich durch Würfelpech extrem verlängern.

 

Spielmaterial:
ein Spielplan
zwei zehnseitige Würfel
ein 52seitiges Regelbuch
126 Spielkarten
352 Spielmarker
Begegnungstabellen
Charakterblätter

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