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Herolde im Mittelalter

Die Soldaten des Mittelalters trugen keine Uniformen. Freund und Feind waren voneinander nur schwer zu unterscheiden. Schlachtrufe und Abzeichen auf den Rüstungen waren das Mittel der Wahl, um im Schlachtengetümmel Verbündete zu erkennen. Im Laufe der Zeit bildeten sich so das Wappen und der Wahlspruch einer Familie heraus. Bald darauf wurden Wappenbücher erstellt, in denen alle Wappen verzeichnet wurden. Es musste natürlich darauf geachtet werden, dass keine Familie dasselbe Wappen wählte.

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Heilige und Gelehrte

Herolde waren zu dieser Zeit die Kenner dieser Wappen und Familienmottos. Ihre Aufgabe war es, ihren Herren rasch bei der Identifizierung der Wappen zu helfen. Darüber hinaus war der Herold ein Rechtsgelehrter, der mit Staats-, Kriegs- und Urkundenrecht vertraut war und er nahm vor einer Schlacht das Vermögen oder das Testament seines Lehnsherren an sich. Bekleidet war der Herold mit dem Tappert, dem Heroldsrock, der das Wappen seines Herrn zeigte.

Unantastbar, fast heilig galten die Herolde. Sie genossen völlige diplomatische Immunität. Ungehindert konnte ein Herold durch das feindliche Lager gehen, um Botschaften oder Aufforderungen zum Kampf zu überbringen. Alle Herolde waren an einen strengen Ehrenkodex gebunden und so war es ihnen verboten während dieser Botengänge, das feindliche Lager auszuspionieren und weder durfte er Schwert, noch Lanze tragen.

Während einer Schlacht zogen sich die Herolde zurück und blieben in der Rolle unparteiischer Beobachter. Doch nach einer Schlacht gingen sie über das Feld und verzeichneten die Toten. Dazu nutzten sie die Wappenbücher oder –rollen, in denen säuberlich alle Wappen verzeichnet waren.

Herolde im Spiel

Bevor man die Rolle des Herolds ausfüllen kann, muss man einige Zeit als Unterherold, Persevant oder Persefant dienen. Ein außerordentliches Wissen im Bereich [Heraldik] ebenso wichtig wie Kenntnisse im [Tunierwesen] und der [Hofetikette].

Um einen Herold anzuwerben, benötigt man einen sehr großen Haushalt, ganz ähnlich wie jener von Count Robert von Salisbury. Der Herold selbst wäre ein Ritter, im Gegensatz zu all den anderen Untergebenen, die für den Lehnsherrn arbeiten. Sein Einkommen bleibt auf normalem Niveau.

Szenarienideen mit Herolden

Das geheimnisvolle Wappen

Auf den letzten Tunieren erschien immer wieder ein Ritter auf, der seinen Namen nicht nennen wollte und für seine Grausamkeit bekannt ist. Sein Wappen ist reichverziert und zeigt unter anderem eine Unke. Der König will erfahren, wer hinter dieser Maske steckt. Die Suche bringt die Ritter über vergilbte Stammbäume auf die Spur eines vergessen geglaubten Adelsgeschlecht, dem einst über mitgespielt wurde. Erst wenn die Hintergründe geklärt sind, wird sich der Ritter zu erkennen geben.

Der verräterische Herold

Ein junger Ritter tritt an die Charaktere heran und beschuldigt den Herold seines Vaters des Verrats an seiner Familie. Dieser hatte nach dessen Tod in einer Schlacht das Vermögen behalten und erklärt, dies würde dem Testament seines Lehnsherren entsprechen. Die Umstände des Todes sind auch verwirrend, da der Vater nach der Schlacht -obwohl völlig unversehrt- plötzlich von seinem Pferd stürzte. Wird es den Rittern gelingen, den treulosen Herold zu entlarven ?

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