Home // Posts tagged "Review"

Review: The Killing Way

Ich hatte über die Weihnachtstage etwas Zeit zu lesen und so fiel mein Blick auf ein Buch mit dem griffigen Titel „The Killing Way: An Arthurian Mystery” von Tony Hays aus dem Jahr 2009, herausgebracht in der englischen Ausgabe von 2012 von Atlantic Books.

KillingWayCover_Der historische Krimi ist im 5. Jahrhundert angesiedelt, als ein junger Krieger namens Arthur von den Herrführerrn Britanniens zum neuen Hochkönig gewählt werden soll.
Auf diesem Treffen wird eine junge Frau brutal ermordet und Merlin, ein Berater Arthurs, ist dringend verdächtig. So wendet sich Arthur an den Ex-Krieger Malgwyn ap Cuneglas, der seit seiner Verkrüppelung als Schreiber in einem Kloster aushilft.
Malgwyn hasst Arthur zwar, da ihn dieser auf dem Schlachtfeld gerettet und zu diesen Leben verdammt hat, dennoch reizt ihn das Geheimnis um den Tod der jungen Frau, der nicht so klar ist, wie es zunächst den Anschein hat.

Das Buch hat mich positiv überrascht, anstelle einer mittelalterlichen Mörderhatz, konnte ich mich an eine Art Hardboiled-Krimi erfreuen. Malgwyn entspricht dabei tatsächlich dem Typ des Noir-Detektives. Er ist ein desillusionierter Trinker, der seinen Auftraggeber und die Gesellschaft hasst und dennoch auf der Suche nach der Wahrheit ist. In einem Sumpf aus politischen Intrigen versucht er den Fall zu klären, während um ihn herum die Zahl der Toten langsam anwächst und er schließlich in einen Wettlauf gegen die Zeit treten muss.

Viele der anderen Protagonisten des Romans kennt man aus der klassischen Artus-Sage, doch sind sie nicht einfach in Gut und Böse einzuteilen, sondern durchaus grau gezeichnet:
Merlin ist ein seltsamer alter Mann, der nicht immer Herr seiner Sinne zu sein scheint, Kay ist ein manchmal überloyaler Anhänger Arthurs, Mordred bleibt im Hintergrund, Tristan entpuppt sich als Feigling, während die Beweggründe Arthurs durchaus im Dunkel liegen.

Einer der wenigen Kritikpunkte ist, dass der Roman in einem amerikanisierten Englisch geschrieben ist (der Autor kommt aus Tennessee), was der Stimmung nicht zuträglich ist, aber immerhin bei der Verständlichkeit hilft. In Summe bleibt es ein kurzweiliger, lesenswerter Kriminalroman.

Das Thema und die Stimmung des Buches sind nicht Pendragon-typisch, zu düster und dreckig erscheint das Mittelalter, zu wenig heroisch die Charaktere. Für den Pendragon-Enthusiasten bietet das Buch dennoch die Möglichkeit, die Motivation und Darstellung einiger der Charaktere zu überdenken. Insbesondere Merlin könnte in dieser Interpretation zu Überraschungen in der Spielerrunde führen.

Tony Hays, der im letzten Jahr verstorben ist, schrieb noch drei weitere Werke für die Reihe Arthurian Mystery: „The Divine Sacrifice“, „The Stolen Bride“ und „The Beloved Dead“.
The Killing Way hat auf jeden Fall mein Interesse an ihnen geweckt.

Kartenspielreview: Avalon (2003)

avalon_cover

Avalon ist ein strategisches Kartenspiel für 2 Spieler ab 12 Jahren von Leo Colovini.

Zu Spielbeginn werden Landschaften in Form von Karten zwischen die Spieler gelegt, die unterschiedlich viele Siegpunkte bringen. Da sie zunächst verdeckt liegen, wissen die Spieler nicht, um welche Gebiete (Ebenen, Sumpf, Wälder, Hügel, Burgen und natürlich das mystische Avalon) und damit um wieviele Siegpunkte sie jeweils kämpfen. Davor werden auf jeder Spielerseite an jede Landschaftskarte zufällig jeweils ein Ritter oder eine Zauberinnen angelegt, außerdem beginnt jeder Spieler mit fünf Karten (Ritter oder Zauberinnen) auf der Hand.

Dann beginnt der Kampf um das Reich.

In seinem Zug kann ein Spieler beliebig viele Handkarten spielen und auf seiner Seite auslegen. Jede ausgelegte Karte stärkt die Landschaft, da ein Angriff nur möglich ist, wenn der Angreifer zuvor mindestens so viele Karten ausliegen hat, wie der Verteidiger.

Zusätzlich kann man versuchen, mit dem Auslegen einer Zauberin gegnerische Karten von der gegenüberliegenden Landschaftsseite auf die eigenen zu ziehen.
Die Kartenfarbe muss allerdings die gleiche sein, außerdem kann der Gegner diese „Bezauberung“ kontern.

Avalon_ZauberinMit Rittern kann man Landschaften angreifen und in Besitz nehmen, wenn der Gegenspieler nicht mit einer gleichfarbigen Ritterkarte kontern kann. So ein Angriff ist im Erfolgfall jedoch sehr kraftraubend, da anschließend eine Anzahl Karten abgegeben werden muss, die abhängig von der insgesamt an der Landschaft angelegten Karten ist. Diese können aus der Hand des Angreifers oder den vor ihm liegenden ausgelegten Karten stammen. Der Verlierer geht einfach all seine an dem Gebiet anliegenden Karten verlustig. Schließlich wird die Gebietskarte so gelegt, daßss sie zum Sieger zeigt. Neben dem Punktewerte haben einige Gebiete Sonderfunktionen. Burgen bieten dem Verteidiger zusätzlichen Schutz und man darf bei einer erfolgreichen Eroberung eine Karte weniger abwerfen. Der Steinkreis sorgt dafür, daß Zauberinnen wie Ritter zur Eroberung eines Gebietes eingesetzt werden dürfen. Der Spieler, der Herr von Avalon ist, legt in seinem Zug bei einer seiner Eroberungen eine Karte weniger als verlangt  ab.

Ein Großteil der Strategie beruht auf dem Haushalten mit diesen Karten, denn wenn man zuwenige zurückbehält, ist es schwierig, Aktionen des Gegners zu kontern.

Denn neue Karten gibt es erst am Ende der eigenen Aktion oder gar erst zu Beginn der nächsten. Ihre Anzahl (1-11) variiert je nach Zeitpunkt im Spiel und ergibt sich aus dem Text einer der zunächst neun offen ausliegenden Nachschubtafeln, die man frei wählen darf und die danach aus dem Spiel genommen wird. Sind alle Nachschubplättchen verbraucht, kommen sie in ihrer Gesamtheit wieder ins Spiel zurück.

Wer zuerst Landschaften im Wert von 15 Siegpunkte erringen kann, gewinnt das Spiel.

Fazit
Die Arthurthematik ist in den Grafiken der Karte schön umgesetzt und das Flair einer Schlacht um das Land des Königs findet sich fein verborgen in einem stetigen Abwägen zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen Umsichtig und Waghalsig.

Avalon_RitterDas Spiel ist sehr nett für ein Zwischendurchspielchen, da es wirklich in den angegebenen 45 Minuten problemlos zu schaffen ist. Die einfachen Regeln machen das Spiel recht schnell, insbesondere, wenn ein Mitspieler früh taktische Fehler macht oder gerade die unpassenden Karten besitzt, da sich dann das Spiel kaum noch „herumreissen“ läßt. Es dauert schon einige Partien, bis man das richtige Mittelmass zwischen Karten spielen und auf der Hand behalten gefunden hat. In Summe ein „nettes“, wenn auch kein besonderes Spiel.

Verlag: Kosmos
Spieleautor: Leo Colovini
Grafik: Sabine Weiss
Spielerzahl: 2
Altersempfehlung (ab bzw. von/bis Jahre): 12
Spieldauer (Minuten): 45
Ausstattung: 80 Charakterkarten, 11 Gebietskarten, 2 Übersichtskarten, 9 Nachschubtafeln

Review: Die Ritter der Kokosnuß (1975)

Die Ritter der Kokosnuß/Monty Python and the Holy Grail (UK 1975) 88 MinMontyPythonHolyGrail_Cover

Graham Chapman – König  Artus
John Cleese – Sir Lancelot, der Tapfere
Eric Idle – Sir Robin, der nicht ganz so tapfere wie Sir Lancelot, der beinahe gegen den Drachen von Angnor gekämpft hätte
Terry Gilliam – Patsy
Terry Jones – Sir Belvedere, der Weise
Micheal Palin – Sir Galahad, der Reine
Connie Booth – Hexe
Carol Cleveland – Zoot/ Dingo

Regie: Terry Jones, Terry Gilliam

-„Halt! Wer da?“
-„Ich bin es, Artus, Sohn des Uther Pendragon, von der Burg Camelot, König aller Briten, Bezwinger der Sachsen, Herrscher über ganz England.“
-„Verschwindet!“

Mit einem minimalistischen Budget von 229.000 Pfund (welches zu großen Teilen von Privatinvestoren wie die Fans und Gönner Led Zeppelin und Pink Floyd aber auch von diversen große Plattenlabels stammte) begann die britische Comedy-Gruppe  „Monty Python“ 1975 ihren ersten „echten“ abendfüllenden Spielfilm zu produzieren (Der Vorgänger „Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft“ aus dem Jahr 1971 war eine Art „Best of“ aus der „Flying Circus“-TV Serie der BBC.)

Sie schufen mit „Ritter der Kokosnuß“ (engl. „Monty Python and the Holy Grail“)  einen Kultfilm, der seit jeher die Menschheit entweder völlig begeistert oder sie in völliger Verständnislosigkeit zurücklässt.

England im Jahre 932: König Artus (Graham Chapman) ist in seinem Reich unterwegs mit der Absicht, edle Ritter um sich zu scharen, die er auch in den mehr oder minder vorbildliche Exemplare findet: Sir Lancelot (John Cleese), Sir Robin (Eric Idle), Sir Bedevere (Terry Jones) und Sir Galahad (Michael Palin). Auf seiner Queste hat der König zudem eine folgenschwere Begegnung: Gott persönlich gibt ihm den Auftrag, sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral zu begeben.

Doch die Suche gestaltet sich als sehr komplizierter als gedacht, weil nicht nur die dunkle Höhle von Caerbannog mit schrecklichen Monstern auf die Gralsritter warten, sondern auch unverschämte Franzosen, dreiköpfige Riesen und düsteren Brücken, die man nur durch das richtige Beantworten von Fragen überqueren darf. Eine lange Odyssee beginnt.

Der König und seine Gefolgschaft reiten auf imaginären Pferden und ihre Pagen kreieren das passende Geräusch durch Zusammenschlagen zweier Kokosnusshälften. Dieser Gag, der zu Namensgebung der deutschen Fassung führte, ist nicht nur äußerst witzig anzusehen, sondern sparte der Gruppe auch eine Menge Geld, welches sie sonst für echte Pferde hätten ausgeben müssen.

Das ist aber nur ein Musterbeispiel für den äußerst schrägen Sinn für Humor des Films: Überdrehter Slapstick und Zoten stehen gleichberechtigt neben hintersinnigen, linksintellektuellen Gags („Is‘ mir neu, dass wir ’nen König haben, ich dachte, wir wären ’n autonomes Kollektiv!“). Vollkommen absurde Scherze („Wir verlangen…. ein Gebüsch!“) gehen Hand in Hand mit schwärzesten Humor („Ist doch nur eine Fleischwunde!“). Nicht zu vergessen die vollkommen überdrehten Verbalattacken eines französischen Ritters („“Ihr macht uns keine Angst, englischer Schweins’und. Geht und ‚altet Eusch den ‚intern, Sohn einerrr zurrrückgebliebenen Perrrson.“). Der Film ist nicht nur extrem episodisch angelegt (anders wären auch die diversen Mehrfachbesetzungen der Rollen durch die Komikertruppe nicht zu managen gewesen), im Verlaufe des Films wird sogar der notdürftig zusammengezimmerte Handlungsrahmen durch die Komikertruppe selbst dekonstruiert. Ebenso dabei sind schräge Gesangseinlagen und die typischen Python-Zeichentricksequenzen von Terry Gilliam.

5lancesKaids Meinung: Es gibt eine Vielzahl komödiantische Höhepunkte, die alle zu Klassikern geworden sind und die Rollenspieler gerne mal während einer Runde zum Besten geben: Die „logisch“ hergeleitete Hexenenttarnung, König Arturs splatterhafte Begegnung mit dem unheilvollen Schwarzen Ritter, die heiligen Handgranate von Antiochia, das blutrünstige Killer-Kaninchen und der dreiköpfigen Ritter von Ni! Alleine aus diesem Grund ist der Film jedem Pendragon-Spielleiter ans Herz zu legen.
Meine Wertung: 5 von 5 Lanzen.

-„Einigen wir uns auf ein Unentschieden!“

Review: Excalibur (1982)

excalibur_film_poster EXCALIBUR (IRL/GB 1981) 135 min

Nigel Terry – KÖNIG ARTHUR
Nicol Williamson – MERLIN
Cheri Lunghi – GUENEVERE
Helen Mirren – MORGANA
Nicholas Clay – LANCELOT
Paul Geoffrey – PARCIVAL

Regie: John Boorman

Das dunkle Zeitalter
Das Land war geteilt und ohne König
In diesem verlorenen Zeitalter wuchs die Legende des Zauberers Merlin,
des Kommens eines Königs,
des Schwertes der Macht…

Uthur Pendragon (Gabriel Byrne) erhält das mystische Schwert Excalibur von dem weisen Zauberer Merlin (Nicol Williamson). Bevor Uthur stirbt, stößt er die Klinge in einen Felsen und erklärt, dass, wer immer in der Lage sei, das Schwert aus dem Stein herauszuziehen, der nächste König von England sein werde.
Die Jahre vergehen, und der junge Arthur (Nigel Terry), illegitimer Sohn Uthurs, versucht sich an der Herausforderung. Tatsächlich schafft er es, Excalibur dem Stein zu entreißen, und wird so der rechtmäßige neue Herrscher. Dem Rat Merlins folgend, heiratet er Guenevere (Cherie Lunghi) und etabliert die legendären Ritter der Tafelrunde. Doch Arthurs hinterhältige Halbschwester Morgana (Helen Mirren) plant bereits seinen Sturz. Sie sät Zwietracht unter den Rittern, die mit Arthur gegen Morganas Sohn Mordred ziehen. Nach der blutigen Schlacht wird Excalibur der Herrin des Sees wieder gegeben.

John Boormans („Point Blank“, 1967; „Rangoon“, 1995; „Der Schneider von Panama“, 2001) opernhafte Inszenierung, in der zu den unheilschwangeren Klängen Richard Wagners und Carl Orffs die Schwerter klirren, erhielt bei den Filmfestspielen in Cannes eine Auszeichnung für den „Besten Künstlerischen Beitrag“. Für die brillante Kameraführung gab es zudem eine Oscar-Nominierung. Mit dem Projekt habe sich Boorman „einen langen Traum erfüllt“, verriet er in einem Interview. „Die Dreharbeiten waren zwar unmenschlich hart, aber es hat sich gelohnt!“  Neben den zu diesem Zeitpunkt bereits bekannten Stars wie Nicol Williamson als Merlin und Helen Mirren als Hexe Morgana, wurden auch die damaligen Jungstars Gabriel Byrne, Liam Neeson und Patrick Stewart gecastet. Ausserdem konnte John Boorman drei seiner vier Kinder für Nebenrollen einspannen.

Kaids Meinung: Ein äusserst gelungener Film nicht nur für einen Pendragon-Freund. Dass der Film von Anfang der Achtziger ist, lässt sich zwar erkennnen, hat man sich an das eher opernhaften Set-Design gewöhnt, ist man schnell in der Geschichte gefangen. Dafür das Boorman den gesamten Zyklus von Uther bis zum Untergang in etwas über 2 Stunden erzählt, ist das Tempo gut gewählt. Man hetzt nicht durch die Geschichte, sondern geniesst die gewichtigsten Punkte der Legende dramaturgisch und auch schauspielerisch hervorragend umgesetzt.

Gleich zu Anfang kam ein Grinsen auf mein Gesicht, als Merlin verkündet: „Ich habe geschlafen, für neun Monde. Was ich für dich tat, war nicht leicht.“ Das entspricht so regelgenau der Magie aus dem Rollenspiel, dass es eine Freude ist. Es dauert nicht lange und man immer wieder versucht, die Beweggünde der Protagonisten mit gelungenen und misslungenen Würfen auf Leidenschaften oder Persönlichkeitsmerkmalen zu erklären. Auch die filmische Darstellung der Magie bringt einen schnell auf Ideen, welche Effekte man gemäß der Pendragonregeln generieren kann.

5lancesWas mich jedoch besonders beeindruckte, war die Düsternis, die den ganzen Film durchzog. Die Kämpfe sind äusserst blutig und wirken trotz der glänzenden Rüstungen seltsam real. Auch die Gralssuche ist eher alptraumhaft gestaltet und deutlich weniger romantisch, als ich Malory interpretieren würde. Irgendwie war es eine etwas eher keltische als christliche Sichtweise, die der Film transportierte, was auch meiner Spielweise von Pendragon entspricht. Deshalb meine Wertung: 5 von 5 Lanzen.

Brettspielreview: König Artus und die Ritter der Tafelrunde (1988)

Neben dem Pendragon-Rollenspiel gibt es noch einen Vielzahl von Brett- und Kartenspielen, die sich die Ritter der Tafelrunde zum  Thema genommen haben. Wir werden auf dem Blog auch einige Reviews zu den Spielen veröffentlichen, die wir für gelungen genug halten, um sie einem Pendragon-Fan vorzustellen.

Sollte man keine Zeit haben, die gesamte Pendragon-Kampagne durchzuspielen, aber dennoch an einem Abend tief in die Geschichte um König Artus einzutauchen, empfiehlt sich ein Blick auf das Brettspiel von Julian Musgrave aus dem Jahr 1988 für bis zu 6 Spielern aus dem inzwischen nicht mehr existierenden Laurin-Verlag. Derzeit ist es out-of-print, kann aber immer wieder bei Ebay für kleines Geld ersteigert werden. Achtung: Dies ist nicht das „König Artus und die Ritter der Tafelrunde“-Spiel von Alea aus dem Jahr 2011.

ARdT1

Als Ritter der Tafelrunde zieht man im königlichen Auftrag von Abenteuer zu Abenteuer, misst sich im Turnier, begibt sich auf die Suche nach dem Drachenbanner von Pendragon und ringt um Ruhm, Ehre und den Thron von Britannien. König Artus besteht aus zwei kompletten Spielen, die sich zusätzlich kombinieren lassen. Im Questen-Spiel erlebt man Abenteuer, sammelt Gefolgsleute, Lehnsgüter und Vermögen und steigt vom Baron zum Mitglied der Tafelrunde auf. Im Bürgerkrieg-Spiel entbrennt dann der Streit um die Thronfolge und die Armeen erheben sich. Das Spiel bietet zudem flexible Regelvarianten für alle Schwierigkeitsgrade und Ansprüche – für das Spiel zu zweit, in der Gruppe und sogar als Solospiel!

Questenspiel

Zunächst können die Spieler entscheiden, ob sie einen der vorgefertigten Ritter (Lancelot, Gawain, Mordred…) spielen oder sich lieber selber einen erstellen wollen. Dazu werden ähnlich wie bei einem klassischen Rollenspiel Werte für Angriff, Tatkraft, Ehre, Religion und Konstitution ausgewürfelt und auf einen Charakterbogen notiert, dann noch ein Name, die Religionszugehörigkeit (christlich oder druidisch) und die Ausrüstung (in Form von Countern) gewählt und auf geht es.

Zunächst zieht man ein Anfangslehen und einige Queste- bzw. Ereigniskarten und stellt seine Spielfigur auf das Camelot-Feld. Dann beginnt das Jahr, das aus 5 Queste- und 3 Hofrunden besteht. Innerhalb der Questerunden sollte es dem Ritter gelingen, an den Ort seiner Queste zu gelangen und sie zu erfüllen. Damit gewinnt er nicht nur Ehre, Gold, Ausrüstung, bessere Fertigkeiten und Gefolgsleute, sondern kann auch die Schätze Britanniens (Excalibur, Speer des Longinius, Drachenbanner usw.) an sich bringen. Alternativ kann er aber auch sein Lehen aufsuchen, auf einem Markt handeln oder Zufallsbegegnungen erleben. Ereigniskarten, die man für sich oder gegen andere spielen kann, bringen zusätzliche Würze ins Spiel. Insbesondere muss ein Ritter im Auge behalten, wo sich der Hof des Königs im nächsten Jahr befindet, damit er ihn bis zum Ende der Questerunden erreicht, da er nur dort die drei Hofrunden erleben kann.

Diese bestehen aus

  1. Die Audienz – hier steigen die Ritter im Rang, erhalten neue Lehen und können die Abgaben der bereits erhaltenen Lehen einstreichen.
  2. Das Turnier – hier ist es möglich durch einen Gewinn weitere Ehre und Goldstücke einzuheimsen. Die Regeln sind etwas ausgefeilter als die normalen Kampfregeln.
  3. Die Tafelrunde – hier kann man Ereigniskarten einsetzen und neue bekommen

Wenn die Hofrunden beendet sind, ist das Jahr vorbei und die Questenrunde beginnt von vorne.

Wird nur das Questenspiel durchgeführt, wird nun derjenige Spieler zum Sieger erklärt, der die Fähigkeiten seines Ritters am Ende des Jahres 540 am besten gesteigert hat.

ARdT2

Bürgerkriegsspiel

Will man das Bürgerkriegsspiel mit einbeziehen (und die gesteigerte Spielzeit in Kauf nehmen), so wird ab dem Jahre 537 jedes Jahr gewürfelt, ob es zum Ausbruch eines Bürgerkriegs kommt. In diesem Mini-Cosim gilt es nun, Gefolgsleute um sich zu versammeln, seine Lehen zu verteidigen und die Armeen der anderen Ritter zu bekämpfen. Mit den alternativen Regeln bekommen einige Stätten und Britanniens Schätze Siegespunkte angerechnet, so dass ein deutlich strategischeres Spiel zustande kommt.
Der Sieger dieses Krieges wird zum rechtmäßigen Nachfolger König Artus gekrönt und gewinnt das Spiel.

Fazit
Ein gelungenes Brettspiel, bei dem einem erfolgreichen Ritter allerdings auch das Würfelglück hold sein muss. Insbesondere die Kämpfe im Questenspiel können sich durch Würfelpech extrem verlängern.

 

Spielmaterial:
ein Spielplan
zwei zehnseitige Würfel
ein 52seitiges Regelbuch
126 Spielkarten
352 Spielmarker
Begegnungstabellen
Charakterblätter