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Der heillige David

StDavidDer heilige David (walisisch Dewi Sant; * 512; † 587) ist der Schutzpatron von Wales. Der 1. März ist der St. Davids Day und viele Einwohner Wales tragen eine Narzisse oder eine Stange Lauch im Knopfloch, die Symbole des Heiligen.

Er wurde im Jahre 512 während eines heftigen Sturms an der Südküste der walisischen Halbinsel geboren und entkam dem Schicksal der Maikinder dank der Vorsicht seiner Mutter Nonn, einer Kusine König Artus, der Tochter Aurelius Ambrosius‘. Obwohl seine Geburt unter einem schlechten Stern stand, da er ein Bastard war, der seinen Vater auch niemals kennen lernen sollte, beleuchtete ein überirdisches Licht die Szene und eine Quelle von kristallklarem Wasser brach aus der Stelle hervor, an der er aus dem Schoß seiner Mutter auf den Boden fiel.

Er wurde als Mitglied der königlichen Familie aufgezogen, doch schon früh wandte er sich vom Rittertum und seiner heidnischen Familie ab und den kirchlichen Lehren zu.

Der junge David wurde im Kloster von Hen Fynyw zum Priester erzogen und vollbrachte mehrere Wunder im Laufe seines Lebens, einschließlich mehrerer Levitationen und der Wiederherstellung des Augenlichts eines Abts. Auch machte er es sich zur Gewohnheit die nahegelegenen Gipfel zu besteigen, um Ruhe zu finden, zu beten und von Engeln zu träumen. Den Bergen in den Presili Hügeln wurden seit Urzeiten mystische Kräfte nachgesagt und einige der Menhire von Stonehenge kam von hier.

Christliche Ritter machten ihn zu ihrem Ratgeber und ihm wird nachgesagt, dass den Kriegern während einer Schlacht gegen die Sachsen riet, Lauch in ihren Helmen zu tragen, so dass sie leichter von ihren Feinden zu unterscheiden waren.

Er wurde bekannt als weiser Mann, wandernder Prediger und gründete Klöster in Britannien und der Bretagne. Dies Klöster hatten stets sehr strenge Regeln: Mönche mussten den Pflug selbst und ohne die Hilfe der Kraft von Tieren ziehen; sie durften nur Wasser trinken, nur Brot mit Salz und Kräutern essen und sollten den Abend im Gebet verbringen, schreibend und lesend.

550 stieg er in seiner Heimatdiözese Menevia (walisisch „Mynyw“) zum Abt auf, pilgerte nach Rom und Jerusalem, wo er vom Patriarchen zum Bischof gesalbt wurde.

Während der Gralssuche bot er wandernden christlichen Ritter Unterkunft und segnete sie.

Nach Artus Tod war er Zeuge der Krönung Sir Constantines von Cornwall zum neuen Hochkönig und stand der Abtei von Glanstonbury vor, wo er bis zu dessen Tod als Lancelots Beichtvater fungierte.

Davids Gebeine liegen in Menevia, der heutigen St Davids Kathedrale, in Pembrokeshire. Seine letzten Worte waren: „Seid standhaft, Brüder, und macht die kleinen Dinge.“

Wie nutzt man David bei Pendragon?

David will den Hof des Königs von den alten Göttern und den Zauberern befreien und auf Gottes Weg führen. Er schätzt Artus und sieht in Merlin seinen größten Gegner.
Ein energischer Mönch, der sich gut mit den Gepflogenheiten am Hof auskennt, einige Verbündete hat und sogar in der Kunst der Schlacht Erfahrungen gesammelt hat.

David kann als Spiegelbild Merlins eingeführt werden, beide sind charismatische und starke Persönlichkeiten, die ihren Vater nicht kennen und ihre mystische Kraft aus der Natur ziehen. Während Merlin oft als Sohn des Teufels bezeichnet wird, ist Davids Vater vielleicht ein Engel.

Bruder David von Menevia (~Anno 540)

StDavid_youngName: Bruder David von Menevia
Derzeitiger Stand/Titel: Wandernder Mönch/Einsiedler
Herkunftsland: Cumbrien
Kultur: Kymrisch
Religion: Christlich
Name des Vaters: ?
Stand des Vaters: ?
Lehnsherr: Paulinus, Abt des Kloster von Hen Fynyw
Derzeitige Wohnsitz: Kloster von Hen Fynyw
Alter: 28
Besondere Kennzeichen: gute Zähne
Ruhm: 1200

GRO 15    Bewegung 4       Schwere Verletzung 20
GES 25    Schaden 5W6     Bewusstlos 9
STR 15    Heilung 4            Niederschlag 15
KON 20   Trefferpunkte 35 Rüstungsschutz 0
AUS 25

PERÖNLICHKEITSMERKMALE:
16 Arbeitsam – Faul 4
10 Bescheiden – Stolz 10
16 Ehrlich – Falsch 4
19 Enthaltsam – Ausschweifend 1
15 Fromm – Weltlich 5
10 Gerecht – Willkürlich 10
9 Gnädig – Grausam 11
17 Großzügig – Selbstsüchtig 3
19 Keusch – Lüstern 1
11 Nachsichtig – Rachsüchtig 9
15 Tapfer – Feige 5
10 Umsichtig – Waghalsig 10
13 Vertrauend – Zweifelnd 7

LEIDENSCHAFTEN:
Ehre 14
Gastfreundschaft 14
Gefolgschaft: Artus 13
Gefolgschaft: Orden 16
Liebe: Familie 12
Liebe: Gott 20
Hass: Merlin 15
Hass: Sachsen 12

FERTIGKEITEN
Aufmerksamkeit: 5
Boot : 1
Erste Hilfe: 10
Etikette: 15
Falknerei : 3
Flirten : 2
Gesang: 10
Gottesdienst (christlich): 19
Heilkunst: 12
Heraldik : 13
Identifikation : 3
Instrument ( Harfe ): 3
Intrigen : 12
Jagd: 5
Kymrische Schrift: 14
Kymrische Sitten: 12
Latein: 14
Lateinische Schrift : 14
Redekunst : 15
Schwimmen: 6
Tanz: 2
Turnier: 1
Verwaltung : 12
Volksweisheit : 10

KÄMPF. FERTIGKEITEN
Dolch : 10
Lanze : 1
Reiten : 10
Schlacht: 15
Schwert: 5
Speer : 1

[RSP-Karneval] Engel

Saint_Michael_and_the_Dragon

„Und ich sah die Engel Sir Launcelot zum Himmel aufheben, und die Tore des Himmels öffneten sich.“ 
aus Thomas Malorys “Le morte d’Arthur” 

Der Engelmythos kommt in den christianisierten Formen der Arthus-Legende an vielen Stellen vor. In Chrétien de Troyes „Le Conte du Graal ou le Roman de Perceval begegnet der junge Perceval eines Tages im Wald mehreren Rittern, hält sie in ihren funkelnden Rüstungen für Engel und entscheidet selbst einer von ihnen zu werden. An anderen Stellen führen Engel die Gralsritter zu ihrer Bestimmung.

Aber auch zeitgenössische Werke wie die Chroniken des Heliandus, in dem der Eremit im 8. Jahrhundert Jahr für Jahr ihm wichtigen Ereignisse beschrieb, enthält einen Eintrag für das Jahr 717 n. Chr. über eine Vision, in der Heliandus von einem Engel über den Heiligen Gral, der Schale Christi vom letzten Abendmahl, unterrichtet wurde. 

Im Glauben der Menschen bilden Engel den Hofstaat Gottes und seine Heeresmacht, mit der Gott für und (manchmal auch gegen) Menschen streitet. Eine besondere Bedeutung haben Engel auch als Überbringer von Heils- oder Gerichtsbotschaften Gottes (etwa im Alten Testament bei der Zerstörung Sodoms, oder im Neuen Testament bei Jesus Geburt und seiner Auferstehung). So erschienen sie manchmal auch bei Schlachten, um deren glücklichen Ausgang zu verkünden (Effekt: Schlachtenwurf +2, tritt nur bei rein christlichen Lagern auf). Sie greifen jedoch nie körperlich in eine Schlacht ein, sonder unterstützen nur die Tugenden der Truppe (s.u.).

 

Die Aufgaben der Engel 

Einige Kirchengelehrte erarbeiteten eine Auflistung der unterschiedlichen Aufgaben einzelner namentlich bekannter Engel und erklärten, dass man sich auf sie berufen kann, um Kraft und Hilfe von ihnen zu bekommen. 

Will sich ein christlicher Ritter auf einen Engel berufen, so kann er aus der folgende Liste wählen. Er bekommt dann für den passenden Tugendwurf einen Bonus von +1. Erwürfelt er eine 20, so muss er erfolgreich auf seine Tugend Fromm würfeln, um dort nicht einen Punkt zu verlieren.

Barachiel (hebräisch „Segen Gottes“) trägt weiße Rosen im gerafften Gewand. Manchmal hält er auch einen Korb mit Brot. Er gilt als Schutzpatron der Waisen. Bereits das Aussprechen seines Namens soll das Aufkommen von Neid verhindern. (Großzügig) 

Camael – (heb. „der, der Gott sucht“) – Er soll derjenige gewesen sein, der Riege der Engel angeführt hat, die Adam und Eva aus dem Paradies geworfen haben. Sein Symbol ist das aufgerichtete Schwert. (Arbeitsam)

Gabriel – Der hebräische Name Gabriel bedeutet „Kraft Gottes“. Er ist der Engel der Verkündung. So verkündete er Maria, dass sie Gottes Sohn zur Welt bringen würde und verbot Adam von den Früchten vom Baum der Erkenntnis zu essen. (Ehrlich)

Hagiel – Sein Name bedeutet Gnade Gottes. Hagiel ist einer der wenigen Engel die bei Schöpfung mithalfen. Er war es der Enoch den Propheten in den Himmel trug. Schon das Sprechen seines Namens soll vor schlechten Einfluss schützen. (Gnädig)

Jehudiel Sein Name wird übersetzt als „Gottes Gerechtigkeit“. Er kümmert sich um die Bewahrung des Gesetzes von Gott. Seine Attribute sind ein Stab, eine Krone und eine Geißel für die Menschen. (Gerecht)

Michael (abgeleitet aus dem hebräischen „Wer ist wie Gott?“) wird auch als „Fürst des Lichts“ bezeichnet, der die Heerscharen Gottes gegen die Mächte des Bösen führt. Retter des Daniel in der Löwengrube. Michael stürzte den gefallenen Engel Luzifer mit seinem Flammenschwert in den Abgrund der Hölle. (Tapfer)

Raphael -Sein Name bedeutet „Gott heilt”. Er wird auch Engel der Vorsehung genannt, der über die ganze Menschheit wacht. Er gilt als „Medicina Dei“ und ist der Heiler unter den Engeln. Er wurde von Gott gesandt, um zu lindern und heilen. (Umsichtig)

Seraphiel, der Gnadenengel – Sein Name leitet sich aus dem hebräischen „saraph“ ab, was „brennen“ bedeutet. Er gilt als Engel des Frieden, des Lichts und der Liebe. (Enthaltsam)

Sealthiel (hebräisch: Das Gebet Gottes) ist stets mit gefalteten Händen und gesenktem Haupt dargestellt. Er ist der Fürbitter des Herren. Er soll Adam und Eva nach der Vertreibung aus dem Paradies geholfen haben. (Nachsichtig)

Tahariel – Sein Name bedeutet „Meine Schwert ist Gott“. Der Engel der Keuschheit, Reinheit, Klarheit und Läuterung, der von denjenigen gerufen wird, die ihre Gedanken, ihre Seele oder ihre Umgebung reinigen und läutern möchten. Er offenbart den Menschen die reine platonische Liebe zu Gott. (Keusch)

Uriel – Sein Name wird übersetzt als „Licht ist Gott“ bzw. „Feuer Gottes“. Er wird mit den drei Engeln Michael, Gabriel und Raphael angerufen und gilt als einer der wichtigsten Führer des Engelsheeres. Er ist der Engel der Buße und Strafe. (Fromm)

Uzziel (hebräisch: „Auge Gottes“) – Ein Engel, der vor dem Thron Gottes steht. Er vermittelt das Göttliche Verzeihen und Verstehen und sorgt dafür, dass sich Menschen ohne Ängste binden können und das Herz für die Liebe öffnen. (Vertrauend)

Zachariel – Sein Name bedeutet „Erinnerung an Gott“. Er gewährt den Menschen ein gutes Gedächtnis, so dass sie Dinge besser verstehen, Fehler erkennen und ändern können. (Bescheiden)

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Dies ist ein Artikel zum Thema Engel und Dämonen für den aktuellen Karneval der Rollenspielblogs.

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Visualisierung

„Ihr habt mir Mangel nur zum Ziel gesetzt,
Meiner Augen Schärfe so verwetzt,
Daß ich euch nicht mehr trauen kann;
Nie nahmt ihr meiner Noth euch an.“
aus Wolfram von Eschenbachs Parzival

Eins habe ich als Spielleiter im Laufe der Jahre gelernt: egal wie gut du glaubst, etwas zu beschreiben. Jeder der Mitspieler hat etwas anderes vor Augen.
Dies ist per se kein Problem, ausser es kommt zu „Fehlentscheidungen“ bei der eigenen Positionierung bei Kämpfen („Wieso konnten die mich einkreisen?“) oder der Entscheidung, welchen Weg man in seiner Queste wählt („Warum hat mir keiner gesagt, dass wir an der Burg meines Erzfeindes vorbei ziehen?“).

Deshalb versuche ich, wann immer es geht, eine visuelle Komponente mit ins Spiel zu bringen. Dazu benötige ich manchmal nur ein Stück Papier, um mit ein paar Bleistiftstrichen die Umgebung und die Position der Charaktere zu skizzieren. Gerne nehme ich aber auch professionel aussehende Karten/Zeichnungen oder sogar Fotos zur Hand.

Letzere geben nämlich abseits der objektiven Klärung, wie etwas ausieht, auch noch eine subjektive Variante ins Spiel. Plötzlich ergeben sich neue taktische Ideen, wenn man erkennt, dass ein Teil des Tales durch einen Sumpf unpassierbar wird oder man sich im Schatten eines Mauervorsprungs verstecken kann. (siehe dazu auch den Blogbeitrag Karten im Spiel.) Die Spieler sind sich plötzlich einig, dass jemanden, der so aussieht, kein Vertrauen entgegen gebracht werden kann und dass die Frau des Sachsenfürsten doch besser aussieht, als man erwartet hatte.

Der Mensch ist halt durch und durch ein visuelles Wesen. Und obwohl man meint, mit den eigenen Augen alles objektiv zu erkennen, spielen sich viel komplexere Vorgänge beim einfachen Betrachten eines Bildes ab, als man glaubt.

medieval-eyes

Abseits des immer gerne genommenen Karten von Greg Staffords Pendragon-Seite gab es in den letzten Jahren eine Reihe graphischer Hilfsmittel aus dem englischsprachigem Pendragon-Forum, die ich gerne zur Visualisierung nutze.

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Dies ist ein Artikel zum Thema Auf’s Auge für den aktuellen Karneval der Rollenspielblogs.

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[RSP-Karneval] Antihelden

Helden sind der Grundstock des arthurischen Sagenkreis und definieren die Stimmung des Genres und natürlich von Pendragon. Doch gerade diese Einschränkung auf den „Guten Ritter“ hat in meinem Bekanntenkreis dazu geführt, dass viele dieses Rollenspiel als langweilig abgetan haben.

Vielleicht ist ein solcher Charakter zu „glatt“ für die meisten Spieler, die lieber einen Charakter mit Ecken und Kanten spielen wollen, jemand, der etwas unberechenbarer und damit überraschender ist.

Wenn man sich bei aktuellen Filmen, Serien und Büchern umschaut, erkennt man schnell, dass ein solcher „klassischer Held“ kaum noch existiert. Typen wie Walter White (Breaking Bad) oder der gesamte Cast von „Game of Thrones“ sind envogue. Der aktuelle Sherlock Holmes der BBC nennt sich selbst einen „hochfunktionalen Soziopathen.“ Diese Antihelden haben die Attribute und Fähigkeiten eines klassischen Helden, nutzen aber bisweilen Mittel, die als „böse“ betrachtet werden. Am Ende sind sie dennoch triumphierend und, solange sie dabei der guten Sache dienen oder einem hehren Ziel, sind sie keine Bösewichter.

Arthur-Pyle_King_Arthur_of_BritainWürde das Spielen eines Anti-Helden die klassische Pendragon-Runde zerstören? Ich glaube nicht. Denn selbst in den ursprüngliche Arthus-Legende gibt es Antihelden, wenn man sie so interpretieren möchte:

Gawain wurde, insbesondere von den französischen Autoren, als gewissenloser, manchmal sogar verräterischer Frauenverführer dargestellt. In „Le Morte Darthur“ verrät Gawain Lancelots Liebe zu Guinevere aus Zorn über die Königin. Dennoch gilt er als einer der besten Ritter der Tafelrunde und vielleicht Arthus‘ bester Freund.

Lancelot selbst begeht zusammen mit Lady Guinevere Ehebruch gegenüber dem König. Auf seiner Flucht erschlägt er sogar den unbewaffneten Gareth. Sein hehres Ziel: Wahre Liebe.

Sir Bors ist der edelste Ritter der Tafelrunde und findet mit Sir Parzival und Sir Galahad den Heiligen Gral. Trotzdem ist er ein Frauenhasser. Bei der Gralsqueste weigert er sich mit einer Frau zu schlafen, die schwört sich in den Tod zu stürzen, wenn er nicht mit ihr schläft. Als Lady Guinevere verdächtigt wird Gawain mit einem Apfel vergiften zu wollen und dabei ein anderer Ritter stirbt, entschließt sich Bors nur nach Bitten und Drängen in einem Gottesurteil für die Königin einzustehen.

Geoffrey von Monmouth erzählt in seiner Historia Regum Britanniae, dass der inzestuöse Mordred Lady Guinevere in Liebe verfallen war, und sich während Arthus Abwesenheit selbst zum König mit ihr als seiner Königin ausrief. Auch er ein Ritter aus Leidenschaft.

Auch die Geschichte der „bösen“ Morgan le Fay klingt in „Nebel von Avalon“ deutlich verständlicher und weniger schwarz-weiß. Sie befreit sich einfach aus der patriarchalischen Herrschaft.

Und Arthus selbst zeigt im Umgang mit den Maisäuglingen seine dunkle Seite…

Also macht euch frei von den Zwängen der guten Taten.Lebt die negativen Persönlichkeitsmerkmal aus, denn deswegen stehen sie auf dem Charakterbogen. Lasst eure Ritter und Damen auch üble Taten tun, wenn sie dabei nur nie die Tugenden der Ritterschaft aus dem Blick verlieren. Denn dies wäre das Einzige, was nicht zu einer echten Pendragon-Kampagne gehören würde!

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Dies ist ein Artikel zum Thema Helden und Heldentum im Rollenspiel für den aktuellen Karneval der Rollenspielblogs.

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Alp-Luachra

lizardDas Alp-Luachra ist ein fieses parasitäres Wesen aus der irischen Folklore. Der Legende nach, nimmt es die Form einer kleinen grünen Echse an und klettert in den Rachen eines jeden, der sich nahe eines Baches zur Ruhe legt. Sobald dieses unheimliche Feenwesen den Weg in den Magen eines Menschen gefunden hat, nistet es sich dort ein und wird vonan den Großteil jeder Nahrung, die sein Opfer  zu sich nimmt, statt seiner verschlingen. Dem Wesen wird nachgesagt, nicht nur auf unbestimmte Zeit im Körper seines Opfers zu verweilen, sondern auch andere seiner Art einzuladen bis der Wirtskörper zu Tode gehungert ist.

Während es im Inneren des Menschen hockt, verhält es sich mal ruhig und mal wild. Obwohl es nicht an sich böse ist, hängt ihm doch der Ruf der Gier und des Leichtsinns nach.

Wenn man das Übel erkannt hat, ist es deshalb nicht besonders schwierig, es wieder los zu werden. Man trinkt einen großen Humpen Salzwasser oder isst eine gewaltige Menge gesalzenen Fleischs und schon wird sich das Wesen in einem unbeobachteten Moment aus dem Staub machen, um aus der nächsten Quelle zu trinken. Nun muss man nur noch verhindern, dass es in der nächstren Nacht ungesehen wieder in den Menschen kriecht.

Regeltechnischens zum Alp-Luachra
Wird man Opfer eines Alp-Luachras, so verliert man pro Woche 1W6 Punkte an Konstitution. Nachdem es verschwunden ist, gewinnt man pro Tag guten Essens einen Punkt KON zurück.
Test auf Aufmerksamkeit/Volksweisheit um das Alp-Luachra in einem Magenrumpeln zu entdecken und zu wissen, um was es sich handelt.
Test auf [Schwelgerisch], um die salzige Nahrung herunter zu würgen oder auf [Grausam], um jemand anderen dazu zu zwingen.
Um das Alp-Luachra zu erschlagen, muss ein Ritter nur erfolgreich einen Punkt Schaden erzielen ohne dass das glitschige Wesen ausweichen[15] kann. Dies gibt dem Ritter 5 Punkte Ruhm.

Celtic Knotwork

Die Queste um die verhungerte Maid.
Die Ritter werden an das Krankenbett einer jungen Dame gerufen. Ihre Schönheit entschwindet nun schon seit zwei Wochen und sie magert immer mehr ab, obwohl sie von ihren Eltern mit den besten Speisen versorgt wird und brav isst. Nachdem niemand Rat weiss, sind die Ritter die letzte Hoffnung für das Mädchen. Bleiben die Ritter für längere Zeit an ihrem Bett, so können sie mit einem gelungenen Wurf auf Aufmerksamkeit das Wesen rumoren hören. Versuchen sie dagegen herauszubekommen, was vor zwei Wochen geschehen ist, wird sie errötend erzählen, dass ihre Magd und sie an einem nahen Feenquell übernachteten, um die Wesen (erfolglos) zu beobachten. Dass sie kurz eingenickt ist, entfällt ihr.
Die Magd kann die Ritter zu dem Flüsschen führen und mit Geduld und einem gelungenen Wurf auf Jagd, sehen sie in der Nacht einige Alp-Luachras an Land kriechen. Schläft einer der Ritter unbeobachtet ein [Faulheit], wird er selbst Opfer eines dieser Wesen. Kommen die Ritter aufgrund verfehlter Würfe auf Volksweisheit nicht darauf, was dies für Wesen sind oder was man gegen sie tun kann, wird eine der alten Frauen des nahegelegenen Weilers die Information geben können.
Es bleibt nun nichts weiter zu tun, als der Maid einen gewaltigen Humpen Salzwasser einzuflößen, was einen Wurf auf [Grausam] erfordert und eine Nacht neben ihr auszuharren, damit das Wesen nicht zurückkehrt. Die dankbare Maid ist ihrem Retter auf jeden Fall sehr zugetan und die Familie wird sich ebenso erkenntlich zeigen.

[RSP-Karneval] Magische Technik

Anachronismen

John_william_waterhouse_tristan_and_isoldeMit Erstaunen schaut der Historiker auf die Anachronismen, die sich in Greg Staffords Pendragon finden: angesiedelt im Britannien des 6. Jahrhunderts finden sich hier gewaltige Burgen aus Stein, Zugbrücken, metallene Ganzkörper-Rüstungen, mit denen der Ritter über Stunden durch die Landschaft reitet oder spaziert, farbenfrohe Kleidung, ein ausgefeiltes Turnierwesen und natürlich die hochmittelalterlichen Hofsitten.

Pendragon basiert auf dem im 15. Jahrhundert erschienenen Werk Le Morte Darthur von Sir Thomas Malory, beschreibt aber eine Zeit, die schon damals deutlich weiter zurücklag. Über die Geschichte Britanniens im sechsten Jahrhundert weiß man kaum mehr als die Namen einiger Könige, das, was sich aus einer Handvoll Funde ablesen lässt, und den Behauptungen der Schriftzeugnisse meist aus späterer Zeit. Auch die ersten bedeutenden Autoren der Arthussaga, wie Malory und Chretien de Troyes, war nicht viel bekannt. Kurzerhand projizierten sie die Verhältnisse ihrer Zeit aufs frühe Mittelalter zurück.

So wurde in allen Zeiten der legendäre Artus und dessen Tafelritter in die jeweils eigene Gegenwart verpflanzt und in Malorys Fasll mit allen ritterlichen Attributen versehen, die im England der Zeit der Rosenkriege idealisiert wurden. Dieser anachronistische Umgang mit Geschichte war im Mittelalter durchaus nicht ungewöhnlich. In gotischen Buchmalereien treten Persönlichkeiten des Alten Testaments ganz selbstverständlich in hochmittelalterlich-höfischer Adelskleidung oder Rüstung auf. So gelang es dem Publikum leichter, sich mit den beispielhaften Heldenfiguren aus grauer Vorzeit zu identifizieren.
Und selbst heutzutage nutzen Künstler diesen Trick, wie in dem Film „A Knight’s Tale“ (dt. „Ritter aus Leidenschaft“) mit Heath Ledger, der von Anachronismen nur so strotzt.

Erklärungsansätze

Das Pendragon-Setting ist also historisch nicht korrekt, doch es gibt im Rollenspiel Erklärungsansätze, die helfen können.

Da wäre zunächst die Erklärung über die Römer. Diese hinterließen einige technologische Fortschritte, die in der historischen Wirklichkeit von den Briten ignoriert wurden. Aber so gibt es eine schöne Erklärung für manche Waffen, Schilder, gepanzerte Pferde, Häuser/Burgen aus Stein und das ausgeklügelte Straßennetz. Auch ein moralisches Grundkonzept, das in das Wertesystem der Ritter der Tafelrunde mündet, hätte so einen historischen Grundstein.

Aber auch andere Kulturen der Spätantike aus entfernten Ländern wie Griechenland, Ägypten oder Persien bringen solch ungewöhnliche Dinge auf die Inseln wie chirurgische Instrumente oder astronomische Fernrohre. (Findige Spielleiter könnten damit sogar das Erscheinen einer Dampfmaschine oder eines Computers erklären, aber wir wollen vielleicht nicht übertreiben.)

Die andere Erklärung ist natürlich die Magie, die mit dem Reich König Arthurs eng verbunden ist. Wer mit einem Setting im Reinen ist, in dem Drachen, Zauberer, Riesen und Elfen existieren, wird wohl auch magische Technik als Erklärung akzeptieren. Natürlich sollte sie mystisch verbrämt sein und bestenfalls auf bekannten Sagen aufsetzen.

Dann sollte aber klar sein, dass das uralte Wissen der Anderswelt über das Schmieden von Metallen, das Tragen einer Metallrüstung auch über einen längeren Zeitraum, problemlos möglich macht. Der mystische Schmied Gofannon, der nebenbei der Bewahrer des unsterblich machenden Mets ist, lehrte diese Kunst den Elfen und auch manch menschlicher Schmied erfuhr von diesem Geheimnis.

Die farbenfrohen Kleider der edlen Hofdamen sind jenen des Elfenhofs nachempfunden. Noch immer erzählt man sich die Sage, wie die Königin zu Beltane eine Gesandtschaft ihrer besten Färber in das Reich der Menschen sandte, mit ihnen die schönsten Farben und die Rezepte, wie man sie aus den Beeren und Wurzeln der Wälder herstellen konnte.

Und da gibt es jene Geschichten um die metallenen Tierfiguren, die von den feinen Fingern der Wichtel erschaffen wurden und die einen Turm mitten im Forest Sauvage bewachen sollen.
                                                             

                                                    Aber das soll ein andermal erzählt werden…

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Dies ist ein Artikel zum Thema Magie und Wissenschaft für den aktuellen Karneval der Rollenspielblogs.

 

 

Der Heilige Andreas

StAndreas_wikicommonsDer Andreastag fällt auf den 30. November, der nach christlichem Glauben auch sein Todestag ist und ist seit dem 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung nachweisbar.

Andreas soll ein Bruder des Petrus und Jünger von Johannes dem Täufer gewesen sein, wobei er in der Apostelgeschichte nur am Rande erwähnt wird. Es existiert jedoch eine apokryphe Apostelgeschichte mit dem Titel „Taten des Andreas“. Sein Name stammt aus dem griechischen und bedeutet „tapfer, stark, männlich, mutig“.

Als nach der Ausgießung des heiligen Geistes die Apostel in alle Welt ausströmten, das Evangelium zu verkünden, begab er sich in das wilde Seythien, wo er durch die Kraft seiner Worte viele Tausende zum Glauben an Christus brachte. Zuletzt begab er sich nach Griechenland und schlug sein Lager in der Stadt Patras auf. Er fand den Märtyrertod zur Zeit Neros. Das schräge Kreuz mit gleichlanger Längs- und Querachse, an dem er starb, wurde in seinem Gedenken Andreaskreuz benannt.

Im 4. Jahrhundert gelang ein Teil der Andreasreliquien durch den heiligen Mönch Regulus nach Schottland. Der heilige Regalus war ein Mönch in der Stadt Patras und erfuhr durch einen Engel, dass Kaiser Konstantin Patras erobern werde, um alle Reliquien nach Konstantinopel zu bringen. Regulus solle soviele Knochen des Heiligen wie möglich so weit nach Westen bringen, bis er eine Kirche findet, die dem Heilgen Andreas geweiht sei.

Regulus machte sich auf, begleitet von einer Schar Jungfauen, auf einem Schiff nach Westen zu segeln. Doch sie erlitten Schiffbruch an der schottischen Küste von Fife, nahe einer kleinen Piktensiedlung namens Kilrymont, die seither den Namen St. Andrews trägt. Die Pikten nahmen die Überlebenden auf, Regulus gründete eine Kirche und verwahrte hier die Reliquien des Heiligen: drei Finger der rechten Hand, der Oberknochen des linken Arms und einer seiner Zähne.

Die Macht des Heiligen Andreas konnte auch im Krieg von nutzen sein: Als der Piktenkönig Óengus schwor, den Heiligen Andreas zum  Heiligen von Schotland zu machen, war ihm das Schlachtenglück hold, trotz der zahlenmässigen Überlegenheit seiner Gegner. Am Morgen der blutigen Aufeinandertreffens formten sich die weißen Wolken am grauen Himmel zu einem langgezogenen X,  Óengus‘ Männer fassten neuen Mut und er gewann den Kampf.

Auch im Volksglauben ist der Glaube an die Macht des Heilgen Andreas verankert. So nutzen auch viele schottischen Bauern ein Andreaskreuz aus Birkenholz um ihre Feuerstellen vor Hexen und übler Zauberei zu schützen.

Die Reliquien im Spiel
Der Besitz einer der heiligen Reliquien bringt während einer Schlacht einen Bonus von +5 auf den Schlachten Wurf des Anführers. Die Reliquien aus dem Schrein in St Andreas zu bekommen ist allerdings eine bedeutende diplomatische Queste und sollte nur von christlichsten der Ritter (also die, die einen christlichen Religionsbonus erhalten) ausgeführt werden.

[RSP-Karneval] Karten im Spiel

Nichts hilft mir bei dern Beschreibungen von Räumlichkeiten mehr, als wenn ich ein Karte vor mir habe. Ideen kommen, was in den Räumen zu finden ist, wo sich Personen befinden und wo Fluchtmöglichkeiten oder strategische Vorteile zu finden sind. Und notfalls kann man mit eine paar schnellen Strichen den Spielern aufzeichnen, wo wer steht. Weniger um regeltechnische Vorteile zu generieren (darauf ist Pendragon nicht ausgelegt), sondern um erzählerische Möglichkeiten zu bieten.

Dazu braucht es für mich aber nicht die ausgearbeiteten Battle Maps anderer Systeme, sondern die simplen kleinen schwarz-weiß Zeichnungen, die insbesondere die frühen Chaosium Publikationen hatten.

Und nun bin ich über ein Blog gestossen, in dem ein begnadeter Illustrator namens Dyson Logos genau solche Zeichnungen anfertigt und sie zum Download freigibt.

Ruins

Seiner Erlaubnis „As usual, you are free to take this map and use it on your blog in a non-commercial fashion and I’ll gladly link back to whatever awesome you manage to do with it.“ gehen wir gerne nach und werden in den nächsten Tagen ein Kurzabenteuer mit einer dieser Karten als Aufhänger präsentieren.

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Dies ist ein Artikel zum Thema Battlemap-Alternativen für Battlemap-Muffel für den aktuellen Karneval der Rollenspielblogs.

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Über den Fluss

„Und wie Gawain den Hirsch durch das Bellen der Hunde folgte, war gerade vor ihm ein großer Fluß, und der Hirsch schwamm herüber. […] Darum, sagte Sir Gawain, will ich nicht abstehen, der Spur, auf der ich bin zu folgen, und so trieb er sein Pferd ins Wasser und schwamm hinüber.”
Le Morte D’Arthur  Buch III – Kapitel VI

Die Überquerung eines Flusses konnte im Brittanien zur Zeit König Artus ein wirkliches Abenteuer sein. Wir reden hier natürlich nicht von kleinen Bächen oder Furten, sondern von ausgewachsenen reissenden Flüssen ohne Brücke, wie sie gerade in der Anarchiephase, in der die Römerbrücken baufällig und neue noch nicht erbaut wurden, üblich waren. Das vorsichtige Durchwaaten des Hindernisses war an der Tagesordnung für die Ritter und ihren Tross. Natürlich gab es auch Holzbrücken und Fähren, aber auch hier war eine Überquerung stets mit Risiken verbunden: eine unerwartete Strömung, ein falscher Tritt, die Pferde beginnen zu scheuen und schon mußte ein Ritter beweisen, dass er auch in Rüstung schwimmen konnte.

Thomas Moran Tintagel_detail

Hier nun ein paar Tabellen, die ein solches Wagnis simulieren.

FLUSSÜBERQUERUNGSTABELLE
1-13: Unbeschadet am anderen Ufer angekommen
14-17: Geringer Schaden an Güter/Tieren (Verlust von 4W6*10 Denarii).
18-19: Größerer Schaden an Güter/Tieren (Verlust von 1W3 Librum)
20: Katastrophe: Verlust von 2W6*50 Denarii und auf unterer Tabelle würfeln.

KATASTROPHALER VERLUST
1-13: 1W3 Packtiere
14-17: 1W3 Reitpferde
18-19: 1W3 unwichtige NSCs (Führer, Söldner, Pagen, usw.)
20: Ein wichtiger (N)SC* (Ein Spielcharakter oder ein anderer Ritter, Familienmitglieder, Edeldamen, usw.)
*neuer Würfelwurf: ungerade – der NSC ist verloren / gerade – der NSC lebt, ist aber verschollen

Modifikatoren bei einer Flussüberquerung:
Normal: 0
Hochwasser**: +5
Schweres Hochwasser**: +10
**Bei Hochwasser muß dem Ritter ein Wurf Waghalsig gegen Umsichtig gelingen, bevor eine Überquerung wagt..

Nach einem Beitrag von Taliesin aus dem englischen Pendragon-Forum von Nocturnal-Media.

 

Der Familienstammbaum

Pendragon spielt über mehrere Generationen. Die Spielercharaktere bekommen Kinder, die Eltern sterben und die Kinder wachsen heran. Das Lehn und die Familie ist der eigentliche Charakter eines Spielers. Idealerweise hält man die Familiengeschichte in einem Stammbaum fest. Dazu gibt es auch ein schönes Tool namens Family Echo. Hiermit kann man leicht und übersichtlich seine gesamte Familie darstellen und anschließend ausdrucken. Gefunden hab ich das Tool über das Pendragon Forum.